Praxis bezeichnet nach der Tradition des Begriffs Handlungen, die ihren Zweck und ihren Wert in sich selbst haben, Handlungen, die man nicht vollzieht, um etwas jen-seits ihrer zu erreichen, sondern die ihren Lohn in sich selbst tragen. Dieses Definition ist nicht weit entfernt von der der Liebe.
Das Seminar macht den Platzwechsel Schüler-Student-Lehrer zum Gegenstand.
Die Praxisbezogene Einführung (PE) versteht sich als Einstieg in das Studium der Erziehungswissenschaft. Studierende werden anhand von Erfahrungen in pädagogi-schen Situationen und Kontexten in erziehungswissenschaftliche Theoriebildung und Problemstellungen eingeführt werden. Es geht um Unterstützung dabei, Einstellun-gen zum Studieren und Lernen zu reflektieren und geeignete Studientechniken zu entwickeln. Das Seminar ist ausgerichtet auf pädagogische Praxisfelder. Diese sind selten und nur scheinbar direkt zugänglich. Was Praxis ist und was es dort zu be-merken gibt, ist ganz wesentlich geprägt durch die medialen Formen, in denen es auftritt. Im Rahmen der Veranstaltung wird dies am Beispiel von einigen Filmen un-tersucht: Im Zentrum wird dabei der Film „Die Klasse“ (Entre les murs); Frankreich 2008, Regie Laurent Cantet nach dem Buch von François Begaudeau, stehen. Fer-ner eine Aufzeichnung aus der Unterrichtsmitschau des Audiovisuellen Studio aus den 70iger Jahren (Jeziorsky: Die Lymphe. 8. Schuljahr).
Es werden aber auch Aufzeichnungen der Erfahrung aus der Schulpraxis der Teil-nehmer und Teilnehmerinnen zu Rate gezogen. Es geht um Erkundung, d.h. aktive Informationsbeschaffung durch Beobachtung, Befragung und Recherche sowie einer Reflexion über das Praxisfeld.