31. März 2020
Von Marcus Quent
… Die allgemeine Rede über Selbstbesinnung und Selbsterkenntnis, die jetzt allerorten betrieben wird, ist allenfalls eines: Selbstbeweihräucherung. Statt eine Konjunktur der Lernbereitschaft, Selbstbesinnung und der Solidarität auszurufen oder Lobpreisungen der Tugendhaftigkeit anzustimmen, sollte man sich vielmehr darauf konzentrieren, die intakten Mechanismen der intellektuellen Selbstversicherung zu entzaubern, die das Denken lähmen. Eine Einsicht aus der psychoanalytischen Praxis besagt, dass insbesondere dann, wenn ein Analysand meint, unvermittelt selbst angeben zu können, was der Sinn oder die Bedeutung einer Erfahrung sei, Skepsis geboten ist. …
– also Selbstversicherung vom Anderen her. Sonst bleibt es ziemlich duster. – kjp
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