Wie kann man die Universität wieder belieben?

Di 19.06.2007 Achtung Änderung!
Zeit:Dienstag 19.06.2007,19 h, Raum:206, VMP 8
Sascha Spoun • Prof. (HSG) Dr. oec. Präsident der Leuphana Universität Lüneburg
„BACHELOR GEHT AUCH ANDERS – Skizze einer Antwort auf den Bologna Prozess an deutschen Hochschulen“
„Die Idee der Universität war und ist eine universale. Diesem Anspruch Rechnung zu tragen und damit ein der heutigen globalisierten Welt angemessenes Angebot zu skizzieren, ist Aufgabe einer modernen Universität.
Im Kern war der Wissenschaftsbetrieb immer schon ein grenzenüberschreitender. Erst durch die umfassenden Regulierungen der Nationalstaaten in den letzten Jahrzehnten wurden Forschung und Lehre an Universitäten und Forschungseinrichtungen in das heute spürbare nationale Regulierungs- und Politikkorsett gezwängt. Politische, regionalpolitische oder ideologische Aspekte bekamen in der Folge oftmals größeres Gewicht als die Logik eines Faches oder die Logiken wissenschaftlichen Denkens und akademischen Handelns. Die entsprechenden negativen Folgen für die Leistungsfähigkeit der Universitäten kennen wir heute und haben sie jeden Tag vor Augen, in Deutschland wie anderswo.
Die Sorbonne-Initiative 1998 und die Bologna-Erklärung 1999 sollten dabei helfen, eine Antwort der europäischen Hochschulen auf die veränderte Situation weltweit zu finden. Doch müssen Prozess, Inhalte und erste Ergebnisse dieses „Bologna-Prozesses“, mit dem die Studienangebote der Universität auf die gestuften Bachelor- und Master-Studiengänge umgestellt werden, sehr kritisch gesehen werden. Denn sie gehen, zumindest in den deutschsprachigen Ländern, weit an den Erfordernissen einer Bildung und Ausbildung für das 21. Jahrhundert vorbei.
Vor dem Hintergrund dieses bildungspolitisch schwerwiegenden Problems geht es im Vortrag um einen alternativen Vorschlag am Beispiel einer typischen öffentlichen Universität Deutschlands, der Leuphana Universität Lüneburg.“
»Unter den deutschen Universitätslenkern ist Sascha Spoun unter den Reformern der mutigste. Der Uni Lüneburg hat er einen neuen Namen verpasst. […] Sascha Spoun,38, ist Deutschlands jüngster Uni-Präsident. Schon sein Lebenslauf wirkt wie eine einzige Provokation für gestandene Hochschullehrer, die sich in der hierzulande üblichen jahrzehntelangen Ochsentour durch die Hochschulhierarchie nach oben gequält haben. Er hat überall studiert,
in der Schweiz vor allem,in Frankreich,in den USA,aber nie in Deutschland. Er ist nicht habilitiertund hatte noch nie einen eigenen Lehrstuhl. Doch damitnichtgenug: Sascha Spoun ist dabei,seine
Universität einer Reform zu unterziehen, wie sie Deutschland noch nicht gesehen hat.« Quelle:DIE ZEIT,22.03.2007,Nr.13
Achtung Änderung!
Zeit:Dienstag 19.06.2007,19 h,Raum:206,VMP 8